Deutschland ist für den Wettbewerb im europäischen Markt für nachhaltige Publikumsfonds gut gerüstet. Es zählt einer aktuellen BVI-Marktanalyse (vgl. Pressemitteilung deutsch/englisch) zufolge neben Frankreich, Schweden, den Niederlanden, der Schweiz, England und Norwegen zu den stärker entwickelten Absatzmärkten für nachhaltige Fonds in Europa. Diese Länder machen knapp 90 Prozent des nachhaltigen Fondsmarktes in Europa aus. Die entwickelten Fondsmärkte zeichnen sich durch niedrige Produktkosten und eine über dem Schnitt liegende Rendite aus. Die Marktanalyse des BVI basiert auf Morningstar-Daten. Untersucht wurden Publikumsfonds mit traditionellen Assetklassen.
Als Kriterien für die Zuordnung zu einem „reifen“ Absatzmarkt definiert die Studie die Fortschrittlichkeit der nationalen Regulierung und den Marktanteil nachhaltiger Publikumsfonds am inländischen und europäischen Fondsvolumen. Die deutschen Fondsgesellschaften liegen mit 10 Prozent des europäischen Marktvolumens an vierter Stelle hinter Frankreich (21 Prozent), der Schweiz (15 Prozent) und amerikanischen Anbietern (11 Prozent). „Deutschland hat sich zu einem der größten Absatzmärkte für nachhaltige Fonds in Europa entwickelt“, sagt Thomas Richter. „Diese Dynamik sollten Regulatoren durch eine sinnvolle und praxisnahe Nachhaltigkeitsregulierung fördern.“
Die zusätzlichen Kosten, die nachhaltige Fonds aufgrund aufwändiger Analysen und verstärkter Datenzukäufe verursachen, scheinen die Anbieter in den entwickelten Fondsmärkten bislang nicht zu belasten. Im Gegenteil, hier punktet Deutschland mit niedrigeren Produktkosten. Das führt die Studie im Wesentlichen darauf zurück, dass viele nachhaltige Fonds in den letzten Jahren aufgelegt wurden, also in einem Umfeld mit hohem Preisdruck. Darüber hinaus ist die Wertentwicklung nachhaltiger Fonds laut der Studie in den entwickelten Fondsmärkten überdurchschnittlich.
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